(Würzburg, 06.08.2010) Knapp 1.000 Familien in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa haben seit Beginn der stärksten Monsunregen mit Unterstützung der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe Lebensmittelpakete erhalten. Damit konnten die Teams vom DAHW-Partner Mary Adelaide Leprosy Center (MALC) bisher etwa 10.000 Menschen mit einer Wochenration Reis, Mehl, Linsen, Öl, Keksen sowie Töpfen und Streichhölzern versorgen. Sechs Ärzte und eine Ärztin sind mit mobilen Teams in den Regionen Kohistan, Swat und Buner unterwegs und leisten medizinische Hilfe. Da die Helfer aus den betroffenen Gebieten kommen, müssen sie nicht erst weite Wege zurücklegen. Die DAHW hat für Soforthilfe und Wiederaufbau in Pakistan 100.000 Euro bereitgestellt und bittet um Spenden.
Unterdessen haben andauernde Regenfälle zu weiteren Überschwemmungen geführt und erschweren die Rettungsmaßnahmen. „Wir mussten unser Haus wegen der Fluten verlassen und jetzt lässt man uns unter freiem Himmel im strömenden Regen zurück“, zitiert Shakil Ahmad, der Geschäftsführer von MALC, einen Dorfbewohner. Manche haben ihre überfluteten Dörfer aufgegeben und stellen sich auf eine Umsiedlung ein, andere harren aus, um ihren Besitz zu schützen, auch vor Plünderern. Überall sehe man Kinder, die ihren Eltern helfen, provisorische Unterstände aus Plastik oder Bettlaken irgendwo am Straßenrand aufzubauen, und auf Rettung warten, berichtet der MALC-Geschäftsführer.
Kompletter Abbruch der Straße Richtung Kaghan. Foto: ALP/DAHW
Auf dem Weg nach Süden überschwemmen die Wassermassen immer weitere Gebiete. Rund 350.000 Menschen haben ihre Häuser in der Uferregion des Indus Stroms in der Provinz Sindh verlassen, so Shakil Ahmad. Morgen werden die Fluten voraussichtlich Sukkar, eine der großen Städte in Sindh, erreichen. Landesweit sollen inszwischen 4,5 Millionen Menschen oddachlos sein. Die Flüchtlinge verschärfen die bereits angespannte Situation in den überfluteten Regionen. MALC bereitet auch Hilfsmaßnahmen für Karachi vor. In der Millionenstadt am Arabischen Meer wurden bereits tiefer gelegene Stadtteile evakuiert.
Die DAHW fördert seit fünf Jahrzehnten medizinisch-soziale Projekte in Pakistan. Mit ihren Partnern Mary Adelaide Leprosy Centre (MALC) in Karachi, gegründet von Dr. Ruth Pfau, und Aid to Leprosy Patients (ALP) in Rawalpindi, geleitet von Dr. Christine Schmotzer, hat sie u.a. bei dem großen Erdbeben 2005 Soforthilfe und Hilfe beim Wiederaufbau geleistet.
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Zerstörte Brücke unterhalb von Balakot. Foto: ALP/DAHW
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