14. September 2010

Begleitung und Feedback

Kooperation: Der Projektzyklus der DAHW

2009 unterstützte die DAHW 287 Projekte in 32 Ländern. In den meisten Fällen sind eigenständige Organisationen vor Ort als Partner der DAHW tätig und werden bei ihrer Arbeit finanziell unterstützt. In einigen Ländern ist dies gesetzlich vorgeschrieben, da nur vor Ort gegründete Organisationen im Land arbeiten dürfen.

Aber auch ohne diese Vorschrift macht die Zusammenarbeit Sinn, denn die Partner kennen ihr Umfeld und können darüber hinaus auch weitere finanzielle Mittel besorgen, zum Beispiel von Behörden, Unternehmen oder Privatleuten in den Projektländern. Was auf jeden Fall immer gleich bleibt, ist die Prüfung der Mittelverwendung durch die DAHW. Schließlich wollen die Spender genau wissen, was mit ihrem Geld passiert.

Ein neues Handbuch umreißt die Projektarbeit der DAHW und erfasst alle administrativen und technischen Regularien. Es bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Länderbüros und der Länderbüros mit den Projektpartnern.

Wie es zur Zusage für ein Projekt kommt:
Natürlich müssen wir zuerst wissen, mit wem wir künftig kooperieren wollen. Daher sind die Kriterien für neue Projekte gesondert erfasst.

Wie sieht ein Projektzyklus aus?
Alle Partner sind gebeten, ihre Planungszahlen – Finanzen, Patienten und Mitarbeiter – zu einem  Stichtag an die DAHW zu melden. Die Länderteams – ein Mediziner, ein Länderreferent und eine Assistentin – prüfen die eingereichten Zahlen und klären bei Bedarf offene Fragen. Die beantragten Länderbudgets werden in den Gesamtetat aufgenommen. Nach Bewilligung durch den Vorstand erhalten die Partner ihre Zusage für das kommende Jahr.

 

DAHW-Mitarbeiter und Patienten in einem DOTS-Zentrum von Kolkata/Indien. Hier bekommen TB-Patienten täglich ihre lebensrettenden Medikamente, die sie unter Aufsicht einnehmen müssen.
(Foto: DAHW / Jochen Hövekenmeier)

Im laufenden Projektzyklus – ein Jahr – besuchen nicht nur Mitarbeiter vor Ort, sondern auch Mitarbeiter aus der DAHW-Zentrale Projektländer und Partner. Diese Besuche dienen dazu, Erfolge und Probleme zu besprechen und bei Bedarf gemeinsam Lösungen zu finden. Sie helfen den Mitarbeitern aus der Zentrale, ein besseres Verständnis für die Voraussetzungen der Arbeit im jeweiligen Land zu finden. So lässt sich ein Hilfsprogramm für Leprapatienten nicht einfach von Äthiopien auf Pakistan übertragen.

 

DAHW-Repräsentant Manfred Göbel kümmert sich in Cuiaba/Brasilien um Manuel. Durch Leprareak-tionen kann der Landarbeiter seine Hand kaum noch bewegen und hat ständig Schmerzen.
(Foto: Rolf Bauerdick)

Die Projektpartner melden ihre Daten, z. B. wie viele neue Patienten sie gefunden haben und wie hoch die Heilungsrate ist, regelmäßig zu einem Stichtag an die DAHW. Gemeinsam werden Stärken und Schwächen analysiert und ggfs. Schritte zu einer Verbesserung geplant. Im Mittelpunkt stehen die Patienten – erhalten sie die qualitativ bestmögliche Diagnose und Behandlung, finden sie bei Komplikationen Hilfe, führen sie die Behandlung bis zum Ende durch, sind sie geheilt?

 

Leprabehandlung im Krankenhaus von Buluba/Uganda. Aktuell erkrankte und ehemalige Patienten werden von den Spezialisten der DAHW untersucht und bekommen hier Hilfe.
(Foto: Thomas Einberger)

Diese Ergebnisse fließen in die nächste Planung ein. Die Angemessenheit der Kosten ist ein weiteres Kriterium. Mitarbeiter der DAHW prüfen und werten diese Zahlen aus – immer im Hinblick auf bessere Leistungen für die Patienten.

Auch die Verwendung der Spendenmittel wird schon vor Ort geprüft. Jedes Länder-büro lässt jährlich von einem unabhängigen und anerkannten Institut seine Bücher prüfen. Diese geprüften Projektausgaben fließen ein in den Jahresabschluss, den die DAHW von einer unabhänigigen Prüfungsgesellschaft prüfen lässt. Dieser geprüfte Abschluss wird der Mitgliederversammlung zur Annahme vorgelegt – erst dann ist das Finanzjahr offiziell abgeschlossen.

 

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