27. Mai 2024

DAHW weitet Unterstützung für Ukraine deutlich aus

Die Teilnehmenden des Steering Committee Ende Mai im Würzburger Rathaus (v.l.n.r.): Projektleiter Henning Bungards, Tetyana Khabibrahkmanova aus dem Lviver International Office, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der Oberbürgermeister der Stadt Lviv, Andrij Sadovyi, DAHW-Vorstand Joachim Beringer, DAHW-Beraterin für Inklusion und Entwicklung, Constanze Friedl, DAHW-Teamleiter Programme, Entwicklung & Steuerung, Thomas Collein (Foto: Georg Wagenbrenner / Stadt Würzburg)

Bereits seit dem vergangenen Jahr fördert die DAHW ein Krankenhaus in der Würzburger Partnerstadt Lviv in der Westukraine. Aktuell wird die Unterstützung ausgeweitet. Vorstand Joachim Beringer zeigt sich mit dem Verlauf der Projekte zufrieden.

Würzburg, 27.05.2024: Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe mit Sitz in Würzburg hat weitere Mittel für die medizinische und psychosoziale Versorgung in der ukrainischen Stadt Lviv freigegeben. Den neuen Projekten hatte der Lenkungsausschuss für die Zusammenarbeit zwischen der DAHW, der Stadt Würzburg, der Stadt Lviv sowie der ukrainischen Unbroken-Stiftung im März zugestimmt. Die DAHW fördert bereits seit dem vergangenen Jahr ein Krankenhaus in der Würzburger Partnerstadt Lviv, in dem vor allem Kinder medizinische Versorgung, Rehabilitationsleistungen und Hilfsmittel erhalten.

„Die neuen Projekte verstärken den ganzheitlichen Ansatz, den wir in Lviv verfolgen“, sagt DAHW-Vorstand Beringer. „Um die Menschen dort zu unterstützen, braucht es neben der akuten medizinischen Versorgung eine ausreichende Infrastruktur sowie innovative Ansätze, die auch die mentale Gesundheit und die Inklusion der Menschen in den Blick nehmen.“

Der Ausschuss, in dem unter anderem DAHW-Vorstand Joachim Beringer, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Lvivs Bürgermeister Andriy Sadovyi und der Direktor der Unbroken-Stiftung, Oleksandr Kobzarev, regelmäßig über die Fortschritte der Zusammenarbeit beraten, beschloss daher bereits im März die Ausweitung der Unterstützung auf drei weitere Projekte. So soll die bereits geförderte Reha-Klinik zwei zusätzliche Stockwerke bekommen, was die Aufnahmekapazität deutlich erhöhen wird. „Aktuell sind alle 2.200 Plätze in der Klinik belegt“, erklärt Vorstand Beringer. „Der Bedarf ist also da und wird auch nach dem Krieg vorhanden sein. Mit der erhöhten Kapazität können wir dieser Notwendigkeit gerecht werden.“

Ein zweites Projekt fördert den Bau eines Zentrums für psychische Gesundheit – eine Einrichtung, die gerade in Kriegszeiten dringend notwendig ist. „Eine Posttraumatische Belastungsstörung kommt bei Menschen, die den Krieg erlebt haben, häufig vor“, so DAHW-Vorstand Beringer. „Psychosoziale Unterstützung in ein Allgemeinkrankenhaus zu integrieren, kann der Stigmatisierung entscheidend entgegenwirken.“ In einem dritten Projekt wurden bereits Psychotherapeut:innen aus der Ukraine in Würzburg ausgebildet, um in ihrer Heimat auf den erhöhten Bedarf reagieren zu können.

In einer Sitzung des Lenkungsausschusses in der vergangenen Woche wurde zudem beschlossen, eine weitere Projektidee in Zusammenarbeit mit dem Don Bosco-Zentrum in Lviv weiterzuentwickeln: Berufliche Weiterbildungen für Menschen, die – etwa wegen Kriegsverletzungen – ihre eigentlichen Berufe nicht mehr ausüben können, aber auch für Binnenvertriebene, demobilisierte Soldat:innen und Militärpersonal, Frauen und Jugendliche.

Finanziert werden all diese Projekte mit Mitteln, die der DAHW als Mitglied des BEH (Bündnis Entwicklung Hilft) zustehen. So fließen in die drei neu angelegten Konzepte rund 6,3 Millionen Euro. „Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit“, sagt der DAHW-Vorstand. „Das von uns unterstützte Krankenhaus in Lviv hat sich zu einem wichtigen Zentrum für Rehabilitation für die gesamte Ukraine entwickelt . Wir sind sehr zuversichtlich, dass die neuen Projekte ähnlich erfolgreich verlaufen werden.“

Die Stadt in der Westukraine spielt eine wichtige Rolle bei der humanitären und medizinischen Versorgung der vom Krieg betroffenen Menschen. Als größte Stadt in der Region hat sie sehr viele geflüchtete Ukrainer:innen aus anderen Landesteilen aufgenommen. Die Menschen kommen mit körperlichen, aber auch mentalen Verletzungen nach Lviv. Ihnen rasche und professionelle Unterstützung zukommen zu lassen, das ist das Ziel des gemeinsamen Lenkungsausschusses.

Mit Rehabilitationsleistungen hat die DAHW in vielen Projekten rund um den Globus bereits jahrzehntelang Erfahrung gesammelt – denn Lepra, das Hauptmandat der Organisation, kann unbehandelt zu schwerwiegenden Behinderungen führen. Rehabilitation und Integration, aber auch psychosoziale Maßnahmen und Stigma-Abbau sind also feste Bestandteile der DAHW-Arbeit – so fiel die Entscheidung, der Würzburger Partnerstadt beizustehen, leicht. Und die für die Ukraine vorgesehenen Mittel sind noch nicht erschöpft: „Ein bisschen ist noch übrig“, sagt DAHW-Vorstand Beringer. „Wir werden sehen, wie sich die aktuellen Projekte entwickeln und dann gut abwägen, wie wir das restliche Geld investieren, damit die Menschen vor Ort ganzheitlich und nachhaltig unterstützt werden können.“


 

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