23. Dezember 2010

Erste Ernte frühestens im April

DAHW-Partner MALC hilft den Opfern der Flut

Noch immer sind große Teile des Landes von Flut gezeichnet, doch der Wiederaufbau in Pakistan geht voran. "Manchmal sind wir stundenlang durch eine ‚heile Welt’ gefahren: die Reisernte reif auf den Feldern, die ersten Spitzen der Weizen-Aussaat grün und saftig", berichtet Dr. Ruth Pfau von einer Reise durch die Provinzen Sindh und Baluchistan. "Und dann kommen wir zurück ins Flutgebiet: Wasser – Wasser – Wasser auf beiden Seiten der Straße." Die Ärztin und Ordensfrau hat kurz vor Weihnachten Familien besucht, denen die Flut ihre Lebensgrundlage genommen hat und die in ihre Dörfer zurückgekehrt sind.

(Würzburg, 23. Dezember 2010) Mit Unterstützung der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe hat das Team von Dr. Pfau an 443 Familien Saatgut und Dünger in Dörfern ausgeteilt, in denen das Wasser verdunstet und die Aussaat möglich ist. "443 Familien, mit denen wir versuchen, die Zukunft zu retten", so Dr. Pfau, "wir geben den Menschen auch Nahrungsmittel für die nächsten vier Monate, weil wir frühestens im April auf die nächste Ernte hoffen können."

Bis dahin seien die Rückkehrer auf jeden Fall noch auf Lebensmittelhilfe angewiesen, so die Gründerin des Marie Adelaide Leprosy Centre (MALC). Auch Decken, Kleidung, Matten, Moskitonetze und Zelte hat das MALC-Team verteilt. In Gesprächen erfährt Dr. Pfau, dass viele Flutopfer in ihren Träumen noch immer von den Erinnerungen an die Wassermassen verfolgt werden.

Währenddessen wird in der nordwestlichen Khyber-Pakhtunkhwa die Renovierung beschädigter Häuser vorbereitet. Wo nichts mehr zu renovieren ist, wird abgerissen und neugebaut. Bis Ende März, so die Hoffnung des MALC-Teams, sollen die Menschen, die jetzt noch provisorisch untergebracht sind, wieder ein festes Dach über dem Kopf haben. Sobald wie möglich sollen die Familien auch Nutztiere wie Büffel oder Ziegen bekommen.

Die DAHW leistet mit ihren Partnerorganisationen Marie Adelaide Leprosy Centre (MALC) in Karachi und Aid to Leprosy Patients (ALP) in Rawalpindi Soforthilfe und Hilfe beim Wiederaufbau. Die DAHW ist Partner im „Bündnis Entwicklung hilft“ (BEH) und führt Hilfsmaßnahmen gemeinsam mit Caritas St. Pölten/ Österreich durch.


Neben der Unterstützung für die Flutopfer geht die medizinisch-soziale Hilfe für Menschen mit Lepra und Tuberkulose weiter.

  

Sonderthema: Flut in Pakistan
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