Wie kann eine soziale Organisation wie die DAHW über die sozialen Probleme in Armutsländern berichten und um Unterstützung bitten, ohne Stereotype zu reproduzieren?
Mit dieser Frage begrüßte Burkard Kömm, Geschäftsführer der DAHW, rund sechzig Studierende der Bachelor- und Masterstudiengänge Angewandte Sozialwissenschaften. Eingeteilt in zehn Teams, widmeten sie sich während eines ganztägigen „Konzeptathons“ – einer Kombination aus Konzepterstellung, Hack und Marathon – der Aufgabe: „Wie kann man Zielgruppen dazu bewegen, sich mit dem Thema (struktureller) Rassismus und Kolonialismus auseinanderzusetzen und aktiv dagegen anzugehen?”. Ihre Lösungsansätze für die Zielgruppen Tourist:innen, Geschäftsreisende, Schüler:innen, ehrenamtliche Mitarbeiter:innen sowie Spender:innen entwickelten sie systematisch mithilfe verschiedener agiler Methoden des sog. Design Thinkings. Im Anschluss stellten sie ihre Ideen dem Plenum vor.
Rassismus und Kolonialismus sind in unseren Köpfen und Gesellschaften tief verankert und müssen immer wieder aufs Neue kritisch reflektiert und diskutiert werden, wenn wir rassistische Strukturen langfristig abbauen wollen. Längst ist klar: Auch Äußerungen, die nicht rassistisch „gemeint“ sind, reproduzieren Rassismus, grenzen aus und verletzen. Zur Einführung in das komplexe Thema wurden den Studierenden verschiedene filmische Beiträge gezeigt, auf deren Basis zunächst selbst, inwiefern sie rassistisches Gedankengut in sich tragen. Die DAHW hatte zudem Expert:innen (u.a. aus Nigeria) eingeladen, die sich mit den Studierenden über ihre Erfahrungen austauschten, um den Blickwinkel Betroffener besser verstehen zu können.