05. April 2012

Nächstenliebe ganz im Sinne Albert Schweitzers

Junge Waffel-Bäcker erzielen 163 Euro für die DAHW.

Nie hätte Lehrerin Ina Wilhelm gedacht, welche Auswirkungen ihre Religions-Unterrichtsstunde auf die Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Dotzlar hat. „Ich habe mit ihnen über das Leben von Albert Schweitzer und das von ihm gegründete Lepradorf in Afrika gesprochen. Die Kinder waren sehr interessiert, mehr über die Krankheit Lepra zu erfahren. Gleichzeitig waren sie schockiert, zu hören, welche Folgen Lepra haben kann“, sagt Ina Wilhelm. Einer ihrer Schüler hatte schließlich die Idee, für leprakranke Menschen Geld zu sammeln. Der Rest der Klasse war sofort Feuer und Flamme. „Gemeinsam überlegten wir, wie wir das Vorhaben in die Tat umsetzen können. So kamen wir auf die Idee, Waffeln zu backen und in der Pause an Mitschüler und Lehrer zu verkaufen.“ Bei der Suche nach einer passenden Hilfsorganisation kamen sie auf die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe.

Die Kinder entwarfen Einladungs-Flyer und Plakate und überlegten genau, was sie zum erfolgreichen Waffelbacken brauchen. Sie bastelten eine Spendenbox und verteilten untereinander die Aufgaben für den reibungslosen Ablauf ihrer Aktion.

„Besonders beeindruckt hat mich, dass die Kinder sehr selbstständig vorgingen, weil es ihnen einfach wichtig war, Menschen zu helfen“, lobt die Religionslehrerin.

Svenja, Maxi und Benedikt konnten sich für die Schulaktion begeistern. Foto: Städt. Gemeinschaftsgrundschule Dotzlar

Nach langer Vorbereitung war es dann soweit: Die Kinder schleppten Waffeleisen, Teig, Kakao, Becher, Servietten und vieles mehr in die Schule. Nachdem der Stand aufgebaut war, fingen die Waffeleisen an zu glühen. Voller Freude backten die Schülerinnen und Schüler Unmengen an Waffeln und warteten auf die Pause. Schließlich war der Andrang riesengroß. Um zu vermeiden, dass Kinder leer ausgingen, wurde die Aktion bis zur nächsten Pause verlängert. Die Waffel und der Becher Kakao zu je 50 Cent und noch einige Schüler-Spenden brachten 163 Euro ein. „Bei der Anzahl unserer 114 Schüler war das ein toller Erfolg“, ergänzt Ina Wilhelm.

(April 2012)