25. Juli 2011

Sierra Leone

Schicksale ändern – Beispiele aus dem Projekt in Sierra Leone

Jonathan R. haben es die Menschen in Masanga zu verdanken, dass ihr Dorf im Krieg nicht komplett zerstört wurde. Er war an Lepra erkrankt und schon deutlich von der Krankheit gezeichnet. Jedes Mal, wenn sich Soldaten Masanga näherten, stellte sich Jonathan schützend vor sein Dorf. Er spekulierte darauf, dass die Angst der Soldaten vor der Krankheit größer sei als die Aussicht auf Beute, und hat zum Glück immer Recht behalten.

Doch Masanga war von der Außenwelt abgeschnitten, Jonathan und sein Sohn Mathew konnten keine medizinische Versorgung bekommen: keine Medikamente und keine Wundbehandlung. So blieb später nur die Amputation von Gliedmaßen.

Doch leben können sie beide mit ihren Behinderungen: Jonathan bringt seine Erfahrung ein beim Bestellen der Felder, kümmert sich um Abrechnungen und die Verteilung der Ernte. Sein Sohn Matthew lernt derzeit den Beruf des Nähers im Ausbildungszentrum von Masanga.

Trotz ihrer Erkrankung und ihrer Behinderung sind sie als wichtige Mitglieder der Dorfgemeinschaft akzeptiert. Eine Diskriminierung, wie sie oft gegenüber ehemaligen Lepra-Patienten oder Menschen mit Behinderung praktiziert wird, haben sie in ihrem Dorf nicht erfahren. Mit Unterstützung der DAHW-Sozialarbeiter Finda Tommy und Frederic Jabatie ist das kleine Dorf zu einer starken Gemeinschaft geworden, in der jedes Mitglied seinen Platz hat.