23. August 2010

Südwestfalen hilft Paktistan

Organisationen aus der Region und Dr. Peter Liese bitten um Spenden - Direkter Draht zu Ärztin Dr. Ruth Pfau

Die Flutkatastrophe in Pakistan hat unendliches Leid über die Menschen in diesem Land gebracht. 20 Millionen sind auf der Flucht und konnten meist nur das mitnehmen, was sie am Leib trugen. Wenn nicht schnell Hilfe erfolgt, werden zu den etwa 1500 Toten, noch zigtausende hinzukommen, zum Beispiel durch Seuchen unter den Millionen Flüchtlingen.Seit Wochen rufen große Hilfsorganisationen daher zu Spenden auf. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung ist bisher allerdings noch sehr gering. Offensichtlich vertrauen viele Menschen den großen Organisationen nicht oder sind sich nicht sicher, dass ihr gespendetes Geld wirklich bei den Betroffenen ankommt.

Daher will ein Aktionsbündnis von Organisationen aus der Region Südwestfalen mit der DAHW Deutschen Lepra- und Tuberkolosehilfe einen direkten Draht zwischen den Menschen in Südwestfalen und der Arbeit der deutschen Ärztin und Ordensfrau Dr. Ruth Pfau herstellen. Dr. Ruth Pfau arbeitete als Ärztin am Krankenhaus in Winterberg, bevor sie 1960 nach Pakistan ging. Ihre Arbeit zur Bekämpfung der schrecklichen Leprakrankheit hat sie weltberühmt gemacht.

1963 gründete Waltraud Schreiner aus Meschede-Freienohl den „Freundeskreis KARACHI“. Karachi ist die Stadt von der aus Dr. Ruth Pfau ihre Arbeit koordiniert. Viele Menschen in Südwestfalen schlossen sich an und gründeten Aktionsgruppen und Komitees, zum Beispiel die DAHW-Aktionsgruppe Iserlohn-Letmathe, die Aktionsgruppe Mission-Lepra der St. Johannes Pfarrgemeinde in Winterberg-Siedlinghausen, die Leprahilfe Gruppe Rüthen und der Aktionskreis „ Hilfe für Menschen in Not“ in Schmallenberg. Auch in der Kreisstadt Olpe gibt es eine DAHW Aktionsgemeinschaft. Frau Monika Huesmann aus Olpe ist zudem Vorstandsmitglied der DAHW, Mitglied des Stiftungsrats der Ruth-Pfau- Stiftung und Sprecherin der Aktionsgemeinschaft Kreis Olpe.

"Die schreckliche Not der Menschen in Pakistan und die bisher geringe Spendenbereitschaft waren für mich Anlass, all diese Aktionsgruppen zu vernetzen und einen gemeinsamen Aufruf „Südwestfalen hilft Pakistan“ zu initiieren". Dr. Peter Liese

Ich habe bereits als Schüler die Arbeit des Freundeskreises KARACHI unterstützt. Ich bin wie die Vertreter der Aktionsgruppen Frau Dr. Pfau mehrfach persönlich begegnet.

Ich habe Vertrauen in alle Hilfsorganisationen und wichtig ist, dass überhaupt geholfen wird, aber mein Vertrauen in die Arbeit der DAHW und die Arbeit von Ruth Pfau ist besonders groß. Ich kann hier mit wirklich gutem Gewissen für Spenden werben.

„Seit nunmehr 38 Jahren unterstützt die Letmather Aktionsgruppe die Arbeit von Frau Dr. Ruth Pfau und wir wollten sie und die Menschen in Pakistan in dieser Situation nicht in Stich lassen“ betonte Sabine Schlücking, Mitglied der Aktionsgruppe Lethmate der DAHW.

„Ich bin froh, dass die DAHW in Pakistan eine Infrastruktur besitzt, so dass wir bei der Hilfe auf mehrere hundert Mitarbeiter mit Ortskenntnis zurückgreifen können“, bekräftigte Monika Huesmann, Mitglied im Vorstand der DAHW und der Ruth-Pfau-Stiftung aus Olpe.

In einer ersten Aktion hat die DAHW in Pakistan mit Hilfe des Teams von Dr. Ruth Pfau über 10.000 Menschen mit Lebensmitteln versorgt und Planen und Zelte für Notunterkünfte verteilt. „Wir brauchen Lebensmittel, Zelte, Medikamente und Ärzte“, teilte Dr. Ruth Pfau der DAHW mit. Sie richtet an den Straßen nach Karachi Zeltlager für mindestens 300 und bis zu 1.000 Flüchtlinge ein. Die Kosten um 100 Personen mit warmem Essen, Trinkwasser und Medikamenten zu versorgen, belaufen sich pro Tag auf umgerechnet 140 Euro.