08. März 2011

Tuberkulose: Krankheit der Armut und weltweiter Killer

9,4 Mio. Menschen sind im Jahr 2009 weltweit an Tuberkulose erkrankt,
mehr als 1,7 Mio. Menschen sind daran gestorben, die meisten in Entwicklungsund Schwellenländern.

Eines der besonders schwer betroffenen Länder ist Sierra Leone: Mit fast 40.000 Neuerkrankungen im Jahr 2009 und mehr als 10.000 Toten – bei lediglich 5 Mio Einwohnern. Übertragen auf die Einwohnerzahl von Deutschland hieße das: Mehr als 600.000 TB-Neuerkrankungen und 160.000 Tote pro Jahr. Damit würde wohl auch unser Gesundheitssystem an seine Grenzen stoßen.

In Sierra Leone gibt es allerdings kein vergleichbares Gesundheitssystem: Für 12.500 Einwohner gibt es dort nur einen Arzt. In Deutschland kommt ein Arzt auf 270 Einwohner.

Deshalb unterstützt die DAHW das landesweite Lepra- und Tuberkulose-Programm. Flächendeckend gibt es Gesundheitsposten, die mit regionalen Hospitälern vernetzt sind, Aufklärungskampagnen und Labore. Die DAHWMitarbeiter kontrollieren diese Arbeit im Auftrag des Nationalprogramms. Sie achten auf die Einhaltung der weltweit gültigen Behandlungsstandards. Und sie sorgen für die Logistik, damit das Material für die Diagnose und die jeweils nötigen Medikamente verfügbar sind.

Nur mit diesem flächendeckenden Kontrollprogramm ist es möglich, die Zahl der TB-Kranken zu senken und ihnen eine echte Chance auf Heilung zu geben.

Im Durchschnitt kostet die Standard-Behandlung eines an Tuberkulose erkrankten Menschen 50 Euro. Unbehandelt stirbt jeder zweite Kranke. Und er wird bis zu seinem Tod noch viele weitere Menschen mit der auch als „Schwindsucht“ bezeichneten tödlichen Krankheit anstecken.