15. Juni 2010

Um die Ostsee und dann zur DAHW

Motorradfahrer übergeben Spenden für Leprapatienten

„Reisen und Helfen“ – unter diesem Motto stehen die Motorrad-Touren von Tamara und Michael Artmann aus Bensheim. In diesem Jahr haben sie die Ostsee umrundet und dabei ein altes Lepradorf in Estland besucht, das viele Jahre lang von der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) unterstützt wurde. Auf dem Weg nach Hause haben die beiden Weltenbummler ihre Spende gleich persönlich bei der DAHW abgeliefert.

(Würzburg, im Juni 2010). Weil der Anblick ihres Gespanns mit dem Ehepaar und den beiden Hunden so ungewöhnlich ist, haben Tamara und Michael Artmann vor einigen Jahren angefangen, dies für Spendenaktionen zu nutzen. Wenn mal wieder der Tankstopp eine Stunde dauert, weil sich eine Menschentraube bildet, dann winken die beiden Bensheimer schnell mit ihrer Spendendose. Das Geld landet nicht im Tank ihres Motorrads, sondern immer bei einem guten Zweck, den die beiden 35-Jährigen auf ihren Touren suchen.


In diesem Jahr führte die Tour durch Estland in die alte Leprakolonie Kuuda, wo heute noch einige ehemalige Leprapatienten leben. Die meisten sind aber inzwischen weggezogen und führen in anderen Dörfern ein ganz normales Leben. Neue Lepra-Fälle gibt es ohnehin schon seit vielen Jahren nicht mehr in Estland.

Doch zu Sowjetzeiten war das anders: Wer damals an Lepra erkrankt war, wurde hier in Kuuda versteckt – Lepra durfte es offiziell nicht geben. Der Ort selbst war auf keiner Karte verzeichnet, selbst heute noch weist kein Straßenschild dort hin.

Die letzte, die sich um die alten Patienten kümmert, ist Dr. Anne Sarv. Selbst schon längst im Ruhestand, besucht sie weiterhin ihre alten Patienten und reist dafür durch das ganze Land. Die DAHW unterstützt die Arbeit von Dr. Sarv seit zwei Jahren nicht mehr finanziell – Estland hat inzwischen ein gut funktionieren-des Gesundheitssystem.

Tamara und Michael Artmann kamen auf der Rückfahrt von ihrer Ostsee-Tour in Würzburg vorbei und haben der DAHW 1.000 Euro gespendet. Die DAHW unterstützt weltweit 241 Hilfsprojekte in 27 Ländern.

Das Geld stammt aus ihrer Spendendose und aus einem Motorrad-Förderpreis, den das Paar aus Bensheim mit der Reise zum Leprosorium gewonnen hatte.

Die DAHW freut sich über so viel Engagement und dankt den beiden Motorradfahrern von ganzem Herzen für ihre großzügige Spende.

 

Mehr Informationen auf travelnaid.de

Fotos von Tamara und Michaela Artmann auf einer ihrer Motorrad-Touren finden Sie hier