11. April 2012

Viel Glück für die Länder Südost-Asiens

Keine Wiederholung der Tsunami-Katastrophe von 2004

Nur knapp sind die Küstenländer des Indischen Ozeans einer Wiederholung des Tsunamis von Weihnachten 2004 entgangen. Zwei sehr starke Erdbeben vor der Küste Sumatras hatten eine große Tsunami-Warnung ausgelöst. Rund sechs Stunden danach konnten die Warnzentren allerdings Entwarnung geben.

(Chennai / Würzburg, 11. April 2012). „It all started around 2.20 PM (10.40 Uhr deutscher Zeit), that some of our staff came and reported that they felt tremor”, so beginnt die Schilderung von J. Ravichandran, dem Leiter des Büros der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in Chennai. In der Hauptstadt des südindischen Bundesstaats Tamil Nadu ist die Erinnerung an die Katastrophe vor gut acht Jahren noch frisch, fast jede Familie hatte Opfer zu beklagen.

 

 DAHW-Teams haben die medizinische Versorgung der Überlebenden organisiert / DAHW-Archiv Fluthilfe 2004


Dass die Erdstöße noch in Chennai, mehr als 1.500 Km entfernt vom Epizentrum so deutlich zu spüren waren, verdeutlicht die Stärke des Bebens. Wenig später gaben Experten als Wert 8,7 auf der Richter-Skala an, selbst das Nachbeben anderthalb Stunden später war mit 8,1 immer noch sehr stark.

 

 

 

 

 

Beide Beben waren in Chennai deutlich zu vernehmen, berichtet DAHW-Mitarbeiter Ravichandran: „There was a panic all over the city that Tsunami might attack. All Schools were closed. Many offices were closed. I also declared to leave our office and told them to proceed. Some stayed back.“

 

 

Eine der Zeltstädte, die von DAHW-Teams versorgt wurden / DAHW-Archiv Fluthilfe 2004

 

Überall rund um den Indischen Ozean wurden Tsunami-Warnungen herausgegeben, selbst in Kenia und Tansania. Doch zum Glück waren die Wellen deutlich niedriger als befürchtet. Lediglich rund einen Meter über das normale Maß gingen die Wellen hinaus, die das Erdbeben verursacht hatte.

Experten begründen dies damit, dass der Meeresboden sich horizontal bewegt und daher weitaus weniger Energie in das Wasser abgegeben hat als 2004. Damals war der Meeresboden um rund 30 Meter abgesackt, was zu den riesigen Überflutungen geführt hatte.

 

 In jedem Zelt mussten bis zu zehn Menschen Platz finden / DAHW-Archiv Fluthilfe 2004

 

Um 18.00 Ortszeit (14:30 Uhr deutscher Zeit) konnten die Mitarbeiter wieder zurück in das DAHW-Büro und ihrer normalen Arbeit nachgehen, Schäden gab es keine in der Region. Vor gut acht Jahren war das anders: Damals gehörten die DAHW-Teams zu den ersten, die Nothilfe geleistet und die Überlebenden in den Zeltstädten medizinisch versorgt haben. Bis Anfang 2008 war die DAHW in Südindien mit dem Wiederaufbau von zerstörten Fischerdörfern beschäftigt.