11. August 2014

Wie im Märchen: Der Erfolg des Tuareg-Musikers Bombino

Schon zum 4. Mal unterstützt die DAHW den Auftritt eines Künstlers/einer Künstlerin beim Würzburger Hafensommer. Diesmal Bombino und seine Band.

Bombino ist Tuareg und im Niger geboren. Es sind ganz besondere Klänge, die er in seiner Musik vereint. Jene, die an die Weiten der Wüsten erinnern, die in seinem Heimatland inmitten der kargen Sahelzone Westafrikas. Die Tuareg-Klänge seiner Vorfahren vereint er mit dem heutigen Puls der Zeit, der Musik aus den Großstädten, den Beats der jungen Leute. Der Gitarrist legt viel Wert auf Tradition. "Wenn man seine Anfänge vergisst, wird man zu einem Baum ohne Wurzeln. Instabil", betont er.

Bombino aus dem NIger mit seiner Band auf der Bühne des Hafensommers. Foto: Ludwig / DAHW

Omara Moctar, Künstlername Bombino, wurde in Agadez im Nordniger geboren. Die Flucht vor dem Bürgerkrieg, die Exilaufenthalte in Algerien und Libyen prägten sein Leben von Kindesbeinen an. Das Geschenk seines Onkels, eine Gitarre, veränderte sein Leben. Während er in der Wüste bei Tripolis Schafe hütete, übte er auf dem neuen Instrument. Eine Filmcrew entdeckte schließlich ihn und seinen Desert Blues. Das Märchen begann. Gastauftritte an der Seite von Keith Richards und Charlie Watts folgten.

"Sein Leben fasziniert mich", sagt Harald Meyer-Porzky, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der DAHW. "Er hat es trotz aller Widerstände geschafft, seinen Weg zu gehen. Er erinnert mich an all die Menschen weltweit, für die wir uns einsetzen."

Harald Meyer-Porzky kündigt den nigrischen Musiker Bombino an. Foto: Ludwig / DAHW 

Denn immer wieder gibt es Hoffnung. Wenn die Opfer von Armutskonflikten eine neue Chance bekommen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Das grenzt an Märchen. Kaum jemand hätte Bombino solch eine erfolgreiche Zukunft vorhergesagt. Er hat es geschafft, dank seiner Motivation, seines Glaubens an die Zukunft. Ein Blick auf die Musiker, die den Desert Blues auf der Bühne feiern, und auf die vielen tanzenden Zuschauer bestätigt, dass auch dieses Jahr die DAHW wieder die richtige Entscheidung getroffen hat.