11. Februar 2013

Wintermützen mal ganz anders

Ein außergewöhnliches Kunstprojekt und eine pfiffige Spendenidee

(Würzburg, Februar 2013) Sie heißen "Rimini", "Nanking", "Bristol" oder "Mannheim". Gemeint sind Wintermützen. Was haben sie mit der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe zu tun? Viel! Das zeigt das Kunstprojekt Reunion von Val Parnass. Monika Rupprecht aus Frankfurt und Silke Merzhäuser aus Hannover sind die kreativen Köpfe hinter dem Künstlerinnen-Kollektiv. Dank ihrer pfiffigen Idee konnten sie der DAHW 50 Euro spenden.

Ziel des vor knapp zwei Jahren gegründeten Projektes war und ist es, aus 100 Pullovern Mützen zu stricken. Auf diesem Wege werden all jene Informationen gesammelt und dokumentiert, die zu dem Weg einer Produkt-Fertigung gehören. Es geht hier nicht nur um Fertigungsketten, die genau aufgezeichnet werden, sondern auch um jene Kommunikationswege, die mit Strickerinnen, Materialspendern, Käufern und Spendenempfängern entstehen.

Der ideelle Wert eines Produktes

"Wir wollen entschlüsseln, durch was ein Kauf überhaupt entsteht: Spielt die Spendenadresse eine Rolle? Wie wichtig ist der Name der Mütze? Konkret: Wie wichtig sind überhaupt die ideellen Werte eines Produktes?", beschreibt Silke Merzhäuser das Konzept.

Mütze Rimini. Foto: Val Parnass

Die 100 Pullover wurden ausrangiert oder werden gespendet, beispielsweise vom Fairkaufhaus Hannover. "Wir reinigen die Pullover und ribbeln sie auf." Die Strickanleitung haben die Projektgründerinnen selbst entwickelt. Dabei lassen sie den Strickerinnen - Oma, Mutter, Freunde und Bekannte - selbst das Farbmuster gestalten, die Wolle für eine oder mehrere Mützen wird bereitgestellt.

"Wir geben jeder fertigen Kappe einen Städte-Namen, um für die Käuferinnen und Käufer den Charakter stärker zu verdeutlichen und um weitere Kaufanreize zu schaffen", erklärt Monika Rupprecht. Zu jeder gekauften Kopfbedeckung erhalten die Käufer einen "Beipackzettel" mit Abbildungen, in denen genau dokumentiert ist, aus welchen Pullovern die Mütze entstanden ist und wer sie wann gestrickt hat.

"In unserem Internet-Blog www.eine-reunion.blogspot.com zeigen wir jeden Pullover, den wir aufribbeln, mit Herkunft und Foto, zum anderen verzeichnen wir dort jede Mütze mit Foto, Ursprungspullovern, Strickerin und Namen und nach der Reihenfolge der Entstehung mit einer fortlaufenden Nummer", sagt sie.

Das Team Val Parnass. Foto: Val Parnass

Die Mützen können per E-Mail direkt bestellt werden, oder über die Internet-Verkaufsplattform "DaWanda". Zusätzlich werden sie in dem Laden "Rimini" in Hannover angeboten.

In 50 Euro-Schritten

"Den Erlös spenden wir in 50 Euro-Schritten an wohltätige Organisationen, die wir auswählen. Bislang sind etwa 120 Mützen entstanden und etwa 80 davon verkauft worden. Wir haben an sechs Organisationen gespendet. Das Projekt wird noch bis Ende 2013 fortgeführt", betont Merzhäuser.

Vielleicht haben Sie ja noch keine passende Kopfbedeckung für die letzten kalten Tage? Mit "Rimini", "Nanking", "Bristol" oder "Mannheim" wird Ihnen garantiert warm um den Kopf und mit der Absicht, Gutes zu tun, auch warm ums Herz.


Weitere Informationen

Radeln, Maultaschen-Essen, Entenrennen
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