Maliza Kabugho macht sich große Sorgen. Nicht um sich selbst sondern um ihre Mutter. Sie zeigt der Krankenschwester das gelbe Behandlungsblatt. Nach neun Monaten Tabletteneinnahme müsste doch die Tuberkulose der Mutter endlich überstanden sein. Doch es scheint, dass die alte Frau tablettenresistent ist und sich dadurch die Heilung verzögert.
Angst, die Mutter zu verlieren
„Bei resistenten Patienten kann die Behandlung bis zu zwei Jahre dauern“, sagt Dr. Joseph Kawuma, der medizinische Berater der DAHW. Mehr als 30 Jahre schon steht der Lepraexperte dem deutschen Hilfswerk mit Rat und Tat zur Seite. Das Krankenhaus wird von der DAHW seit über 20 Jahren finanziell unterstützt. Dr. Kawuma ist heute vor Ort, um mit dem Personal den Aktionsplan für 2014 zu entwickeln. Zufrieden ist er noch nicht: „Da müssen noch Ergänzungen vorgenommen werden, so dass ich die genauen Tätigkeitsbereiche des medizinischen Personals erkennen kann.“ Er wird wohl in den nächsten Monaten häufiger zu Gast sein und dabei auch gleich den einen oder anderen Patienten vorgeführt bekommen. Denn seine medizinische Expertise ist auch hier sehr gefragt. Das protestantische Krankenhaus arbeitet nach dem Motto: „Wir behandeln und Gott heilt!“ Heute hat es Malizas Mutter auf alle Fälle nicht bis zum Krankenhaus nach Kagando geschafft, dafür war sie viel zu schwach.
Die junge Frau hat Angst. Angst, dass sie ihre Mutter bald verlieren wird. Denn Tuberkulose kann bei falscher Tabletteneinnahme tödlich sein. Das hat sie von Dr. Kawuma erfahren. Nach wie vor gehört Tuberkulose in Uganda zu den schwerstwiegenden Erkrankungen. Jedes Jahr gibt es im Land 65.000 Neuerkrankungen. Davon sind 35.000 HIV-positiv. Dass die ansteckende Krankheit jährlich rund 14.000 Tote fordert, weiß Maliza noch nicht. Bei dem Gespräch mit dem bekannten Mediziner zittert sie ein wenig. Sie muss ihrer Mutter den Ernst der Lage schildern, gleich heute noch. Das wird die einzige Möglichkeit sein, die ältere Frau zu retten. Dr. Kawuma lächelt ihr zu. Sie wird es schaffen.